Barrierefrei Hören

Induktionsbasierte Systeme

Die Technik:

 

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1 Von einer vorhandenen Beschallungsanlage, Einspieler oder einem separaten Mikrofon werden die Beiträge oder Musikeinspieliungen abgenommen

2 wird das Signal in einen Induktionsschleifenverstärker eingespeist.

3 Der Verstärker speist an seinem Ausgang mit konstantem Strom eine Kabelschleife bzw. speziell zusammen geschaltete Schleifen.

4 Der Strom in dieser Leitung erzeugt ein Magnetfeld in dem Bereich der Zuhörer.

Das Layout der Schleife kann im einfachsten Fall ein Schleifendraht sein, der z.B. in den Sockelleisten raumumfassend verlegt wird, eine sogenannte Perimeterschleife.

Für versorgte Bereiche mit einer maximalen Breite von bis zu 6 m ist dies die ideale Lösung.

 

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In der Regel ist eine Kabelschleife im Raum fest verlegt, die von einem Induktionsschleifenverstärker (technisch gesehen ist dies ein Konstantstromverstärker) gespeist wird,

  • Kabelschleife(n): Je nach Raumgröße eine oder mehrere Schleifen, in der Regel im Fußboden oder in Fußbodenleisten verlegt. Somit ist eine nachträgliche Einbringung der Schleife(n) in einen Raum ohne große bauliche Maßnahmen meist nicht mehr möglich
  • Induktionsschleifenverstärker: Es ist ein besonderer Verstärker (technisch gesehen ist dies ein Konstantstromverstärker), der in der Regel mit der vorhandenen Beschallungsanlage gekoppelt wird, notwendig. Eine direkte Speisung durch die 100V Verstärkeranlage (Trafo an Lautsprecherausgang), wie es der Einfachheit halber häufig gemach wurde, führt zu keinem akzeptablen und normgerechten Ergebnis.
  • Seitens des Zuhörers erfolgt die Einkopplung des Signals direkt in die Hörhilfe. Dabei muss die Hörhilfe über eine Spulenfunktion verfügen, die sogenannte T-Option  (‚T‘ wie Telefon, da sich früher die Hörgeräte über die Spule im Telefonhörer direkt einkoppeln konnten). Leider ist das heute nicht immer der Fall.
    Eine
  • Für Menschen ohne Hörgerät sind externe Empfänger erhältlich. Deren Empfangsqualität ist mit den funk- oder infrarotbasierten Systemen systembedingt nicht zu vergleichen.

 

Zielgruppe:

  • der Hörgeschädigte, der eine Hörhilfe (Hörgerät) benutzt
  • der schwach Hörgeschädigte, der sich ohne weitere Hilfsmittel bewegt

Vorteile:

  • TEILHABE:
    Eine Teilhabe im Sinne des Gesetzgebers gezüglich des hörgeschädigten Teilnehmers an der Veranstaltung ist gewährleistet.
    Hörgeräteträger können sich durch Umstellen ihrer Hörhilfe auf die sogenannte T(elefon) – Option ohne weitere Hilfsmittel direkt GERINGE INVESTIOaufschalten und nutzen somit direkt das auf ihre individuelle Hörschwäche optimierte eigene Gerät. Sie müssen sich nicht als Hörgeschädigte ‚outen‘
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  • für Menschen ohne eigene Hörhilfe kann der Veranstalter eigene Induktionsempfänger mit Kopfhörer bereit stellen, sodass auch diese die Anlage nutzen können. Diese kosten in der Regel etwas weniger im Vergleich zum Funkempfänger.
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  • GERINGE INVESTITIONSKOSTEN:
    Seitens der Investitionskosten punktet eine Induktionsanlage im Rahmen von Neubauten oder Sanierungen in der Regel, je mehr Nutzer pro Veranstaltung, desto mehr
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  • GERINGE WARTUNG:
    Seitens der WaKEINErtung und des Handlings der Anlage punktet sie ebenfalls, da die Nutzer in der Regel ihr eigenes Hörgerät nutzen, müssen keine Empfänger bzw. Kopfhörer ausgegeben, nachher geladen und gereinigt werden

Nachteile:

  • STÖRANFÄLLIG:
    Betriebsstörungen sind auch nach vorheriger genauester örtlicher Inspizierung und darauffolgender sachgemäßer Installation nicht auszuschließen. Verursacht werden sie von Stromnetzen, Lichtsteuerungen, elektrischen Maschinen und großen Trafoanlagen. U-Bahn, Strassenbahnen etc. in der Nähe können zu einem Ausschlusskriterium führen
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  • die externen Empfänger sind sehr ‚lageempfindlich‘ – wird die interne Empfangsspule im 90° Winkel zu der Schleife gehalten, ist kaum Empfang
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  • EINKANALIGKEIT:
    es ist nur ein Übertragungskanal nutzbar, falls für Schwerhörige genutzt, ist kein weiterer Simultanübersetzungskanal möglich
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  • sobald man sich ausserhalb der Schleife bewegt, verschlechtert sich der Empfang je nach Schleifendesign ergeblich
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  • KEINE ABHÖRSICHERHEIT:
    die Anlage ist definitiv nicht abhörsicher
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  • die Anlage ist in der Regel nicht ortsveränderlich
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  • der übertragene Audiofrequenzbereich ist eingeschränkt (100 – 5000 Hz)
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  • ÜBERSPRECHEN:
    Induktionsschleifen in benachbarten und übereinanderliegenden Räumen stören sich gegenseitig. Dem kann zwar durch geeignetes Schleifenlayout gegengesteuert werden, bei mehreren benachbarten und / oder übereinanderliegenden Räumen ist es asber nicht gänzlich zu vermeiden.

 

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Zu beachten ist, dass eine sachgerechte Verlegung und Einmessung nach DIN EN 60118-4 nur durch den Fachmann möglich ist.